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Lümmeln erlaubt - Nehmen Sie Platz!
Statistisch sitzen die Deutschen knapp fünfeinhalb Stunden pro Tag – im Büro, in Fahrzeugen, am Küchentisch, auf dem Sofa … Eine Tortur für viele Rücken, die dabei lange Zeit in eine unnatürliche, verkrümmte Haltung gebracht werden. Hier gibt’s die Anleitungen für gesundes Sitzen auf verschiedenen Möbeln.
Im Büro dynamisch bleiben
Der teuerste Bürostuhl nützt nichts, wenn man starr auf ihm sitzt – egal, in welcher Position. Die aufrechte Haltung, das Becken leicht nach vorn gekippt, der untere Rücken durch die Lehne gestützt, wäre am schonendsten für Bandscheiben und Muskulatur. Aber mit der Zeit wird das unbequem. Gut so, denn je öfter man seine Sitzposition wechselt, desto gesünder.
In der Fachsprache heißt das „dynamisches Sitzen“. Dabei ist auch Herumrutschen und Lümmeln nicht nur erlaubt, sondern sogar ausdrücklich erwünscht.
Auf dem Klappstuhl vorn sitzen
Der brettharte Notschemel ist bei Feiern oder auf dem Balkon manchmal die einzige Alternative zum Stehen. Ohne Verspannungen überlebt man das Sitzen auf ihm, wenn man relativ weit vorn Platz nimmt und sich nicht anlehnt. Beide Füße sollte man dabei fest auf den Boden stellen. Am bequemsten ist es, wenn sie mindestens hüftbreit auseinander stehen und die Beine entsprechend gespreizt sind.
Unschicklich? Man kann es ja zumindest immer dann tun, wenn eine Tischdecke den Blick auf den Schoß verdeckt.
An der Bar nur andocken
Wer versucht, auf einem Barhocker ohne Lehne zu sitzen, macht sich und seinem Rücken das Leben schwer. Schlimmstenfalls endet der Abend mit Kreuzweh, weil man in Gefahr ist, im oberen Rücken abzuknicken, weil man ständig die Balance halten muss. Tatsächlich ist der Barhocker gar nicht zum Sitzen gedacht, sondern ein Stehmöbel.
So funktioniert er: Mit halbem Po auf die Kante hocken, einen Fuß auf die Strebe stellen, den anderen auf dem Boden lassen, mit einer Hand auf der freien Fläche neben dem Gesäß abstützen.
Im Flugzeug anlehnen
Über den Wolken sitzt man auf den hochwertigsten Sesseln überhaupt. Die Lehne stützt Wirbelsäule und Kopf optimal, wenn man Arme und Hände auf den Armstützen ablegt, sich ganz zurücklehnt und die Füße fest auf den Boden stellt. Die Muskeln haben am wenigsten Arbeit, wenn die Füße dabei hüftbreit stehen.
Keine gute Idee: Die Beine übereinanderzuschlagen. Damit übt man Druck auf die Gefäße aus. Tipp: Während des Fluges mindestens alle 20 Minuten mit den Füßen kreisen oder abwechselnd auf den Zehenspitzen gehen, um sich zu lockern.